Der dritte Exkursionstag stand (fast) gänzlich unter dem Motto „Die Luft der Freiheit weht“. Was es damit auf sich hat? Das ist das Motto der Universität Stanford und ziert sogar –auf Deutsch!- das Wappen der privaten Universität, an der derzeit knapp 17.000 Studierende von einigen der besten Professoren ihres jeweiligen Fachgebiets lernen.

Los ging es um 9:30 Uhr zentral auf dem weitläufigen Stanford Campus am Center for Design Research, wo Dr. Jan Auernhammer die Exkursionsgruppe bereits erwartete. Der junge Wissenschaftler, der seinen PhD in Organisational Design and Innovation Management absolvierte, kennt den Campus wie seine Westentasche. Er war bereits vor drei Jahren als Gastwissenschaftler an der Universität nahe Palo Altos und ist seit Anfang 2018 der Executive Director in Business Design Research. Gemeinsam mit den Studierenden führte er einen Workshop im Design Thinking durch.

Tim Brown, Mitbegründer und CEO von IDEO, beschreibt Design Thinking wie folgt:
„Design Thinking is a human centered and collaborative approach to problem solving, using designed mindset to solve complex problems.”

Die Bedeutung dieser Methode nimmt in den letzten Jahren stetig zu, nicht zuletzt da sie so vielseitig anwendbar ist. Aus diesem Grund ist Design Thinking ein zentraler Fokus unseres MBA Studiengangs. Wir legen Wert darauf, dass unsere Studenten mit dem Ansatz bestens vertraut sind um ihn gleichermaßen zur Problemlösung wie auch der Ideenentwicklung einsetzen zu können.

Im Anschluss an den Workshop mit Dr. Auernhammer stand ein Besuch des Hasso Plattner Institute of Design, der „d.school“, auf dem Programm. Dort wartete ein besonderes Schmankerl für die Exkursionsgruppe: ein Meet and Greet mit Professor Larry Leifer, der nicht nur entscheidender Mitbegründer des Design Thinking ist, sondern auch das Stanford Center for Design Research ab 1984 aufbaute.

Es folgte eine ausführliche Führung über den gesamten Campus der 1891 von Leland und Jane Stanford gegründeten Universität. Der Campus zeichnet sich durch typisch amerikanisch großzügige Platzverhältnisse aus. Die zahlreichen sattgrünen Rasenflächen werden von schönen, mit Rundbögen verzierten Gebäuden aus Sandstein mit roten Dächern eingerahmt. Es wurde deutlich, dass für den Aufbau und die Erhaltung dieses aufwändig gestalteten Campus ein beträchtliches Budget zur Verfügung stehen muss. Doch die US-amerikanischen Studiengebühren sowie zahlreiche Spenden von Alumni und Gönnern lassen ein anderes Ausmaß an Projektumsetzung zu als es hierzulande möglich wäre.

Am Nachmittag konnte die Gruppe die vom vielen Gehen teils schmerzenden Füße etwas schonen und verbrachte auf Einladung einige Stunden im zentral in Palo Alto gelegenen Hana Haus. Die Idee für diesen Ort der technologischen Innovationen stammte von SAP-Mitgründer und Aufsichtsratsvorsitzender Hasso Plattner, der auch die d.school von Stanford so maßgeblich förderte, dass sie nach ihm benannt wurde. Das Hana Haus  wurde am 17. März 2015 eröffnet und ist gleichzeitig Café, Workspace sowie auch Veranstaltungsort für zahlreiche Vorträge und Workshops hochkarätiger Experten.

Auch unsere Studierenden kamen in den Genuss eines solchen Vortrags: Dr. Mario Herger, CEO der Enterprise Garage Consultancy und Autor (unter anderem des bekannten Werks „Das Silicon Valley Mindset“) sprach vor der Exkursionsgruppe als Mobilitätsexperte über disruptive Innovation im Bereich der Mobilität. Selbstverständlich ging es dabei unter anderem um die Tesla Inc., den Vorreiter in der Elektromobilität. Dr. Herger sprach jedoch auch über andere Unternehmen und Startups aus dem Bereich der Mobilität, die für die großen Automobilkonzerne, insbesondere auch für die deutsche Automobilwirtschaft, eine große Gefahr darstellen.

Beschwingt aber auch müde durch die vielen tollen Eindrücke machte sich die Gruppe am frühen Abend auf den Weg zurück nach San Francisco, um den Tag mit einem leckeren Essen ausklingen zu lassen.