Virtual Reality wird von vielen als ein wichtiges Medium der Zukunft, teilweise sogar als the „Next Big Thing“ nach Internet und Smartphone, angesehen. Obwohl VR Geräte schon seit einigen Jahren auf dem Markt sind, ist der große Durchbruch von Virtual Reality noch nicht erfolgt. Die Mehrheit ist noch nicht von der neuen Technologie überzeugt. 

Die Mission von mobfish ist es dies zu ändern. Mobfish VR Studio ist ein junges Start-up, dass sich für die Verbreitung von Virtual Reality einsetzt. Ziel ist es, Menschen zu inspirieren, neue Technologien auszuprobieren und zu zeigen, dass Virtual Reality viele Einsatzbereiche hat und jeder VR nutzen kann.

Warum aber konnte Virtual Reality bisher noch nicht den Massenmarkt erobern?

Um raus aus der Nische zu kommen braucht es eine Killer App, die VR zum Massenphänomen macht. Hierfür wiederum muss eine entsprechende Userbasis vorhanden sein, die die Entwicklung einer solchen App wirtschaftlich attraktiv macht. Die potenziellen Nutzer müssen gleichzeitig in Besitz von leistungsfähiger Hardware sein, die aktuell noch nicht allzu günstig zu erwerben ist. Nichtsdestotrotz geht die Entwicklung in die richtige Richtung.

Besonders im B2B Bereich findet die Technologie heute schon viele Einsatzgebiete. Hier knüpft mobfish an. Mit Ihrer Software will das Unternehmen jeden in die Lage versetzen eigene VR-Apps, ganz ohne Programmierkenntnisse, zu entwickeln. 

Tobias Sell, Gründer der mobfish GmbH, sieht einen großen Markt im Bereich VR. Er hat als App-Entwickler gestartet und mit der Quiz-App „Wer wird reich?“ mit über 7 Millionen Downloads einen großen Erfolg gefeiert. „VR Projekte haben wir zunächst nebenbei angefangen. Als wir gemerkt haben, dass es an der Zeit ist, sich zu fokussieren, war klar, dass wir in den VR Markt einsteigen.“ 

Tobi, wer sind eure Kunden und wo wird VR eingesetzt?

Unsere Kunden kommen aus den unterschiedlichsten Bereichen. Jedes noch so kleine oder mittelständische Unternehmen kann uns einsetzen. Unsere Software gibt es schon für eine geringe Monatsgebühr und für die Anwendung ist kein großes Wissen erforderlich. Unsere Kunden sind Marketingagenturen, Messeaussteller und Abnehmer aus dem Bereich Bildung – wie etwa eine Sprachschule oder Weiterbildung – etwa zur Schulung von Mitarbeitern im Fertigungsbereich.

Was waren eure größten Herausforderungen in den letzten Jahren?

Als Start-up in einem sich noch entwickelnden Markt sind natürlich die Kunden ein entscheidender Faktor und eine große Herausforderung. Die Kundenakquise ist der wichtigste Baustein neben der Funktionalität des eigenen Produktes. Natürlich braucht man hierfür ein gutes Team und die entsprechenden finanziellen Mittel, um die Entwicklung des eigenen Unternehmens vorantreiben zu können. 

Wie habt ihr euch bisher finanziert?

Das Funding des Unternehmens ist über verschiedene Kanäle gelaufen. Zum einen ist die Beteiligungsgesellschaft Academic Ventures GmbH & Co. KG seit Beginn bei uns engagiert. Zum anderen konnten wir weitere finanzielle Mittel auch durch regionale Investoren sowie durch einen Kredit bei der Bank aufnehmen. 

Was ist euer Plan für die nächsten Jahre?

In den nächsten Jahren wollen wir Marketing und Vertrieb ausbauen. Wir müssen noch mehr Kunden erreichen und akquirieren. Aktuell ist unsere Kundenbasis sehr breit gestreut. Ziel ist es, herauszufinden in welchem Bereich es für uns am wirtschaftlichsten ist, Lösungen anzubieten. Weiterhin ist für uns wichtig die Customer Journey zu analysieren und zu sehen, wer von denjenigen, die sie sich am Anfang zum Test registrieren, am Ende die „High Potentials“ sind. So können wir frühzeitig anknüpfen und den Testuser zum Kunden zu entwickeln. Mobfish soll zum Standard Partner im Bereich VR werden – auch im Ausland. Natürlich haben wir auch eine Roadmap für Features, die in den nächsten Jahren umgesetzt werden sollen. 

Ein Ziel, dass wohl jedes Start-up verfolgt ist der Break-even.

Was hast du gelernt in deinen Jahren als Gründer und Geschäftsführer eines Start-ups und welche Ratschläge würdest du anderen mit auf den Weg geben?

Was sich insbesondere in unserem Markt zeigt, ist der hohe Stellenwert des Kundennutzens. Geht man von einem vorhandenen Problem aus und versucht dies im Sinne des Kunden zu lösen, hat man immer eine gute Basis für ein funktionierendes Geschäftsmodell.

Gelernt habe ich auch, wie wichtig die Kultur innerhalb eines Unternehmens ist. Das Team in einem Start-up ist von enormer Bedeutung. Wichtiger als die fachliche Qualifikation ist meiner Meinung nach die Einstellung der Mitarbeiter. Wenn dein Team an die Vision glaubt, kommt der Rest fast von allein. Das Team muss zusammen funktionieren – wo hart gearbeitet wird, muss auch ab und an mal zusammen gefeiert werden.

Drei Dinge die ich Gründern mitgeben würde: 

  1. Einfach mal machen. Done is better than perfect.
  2. Arbeite an dir selbst. Hinterfrage dich selbst. Man hat nie die allumfassende Weisheit. Dinge ändern sich, der Markt verändert sich, deine Kunden verändern sich. Ich selbst führe Tagebuch und versuche mich selbst immer wieder zu reflektieren.
  3. Sei visionsgetrieben statt geldgetrieben. Das ist die Basis für ein erfolgreiches Start-up.