Lediglich 12 Stunden nach Ende des Vorbereitungsworkshops der diesjährigen Silicon Valley Exkursion des MBA Studiengangs Entrepreneurship and Innovation Management fand am Entrepreneurship Hub auf dem Campus der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften in Wolfenbüttel bereits der nächste Workshop statt.

Am Samstag, den 09.03.2019 fanden Studierende des MBA Programms sowie der TU Braunschweig, Mitarbeiter der TU, des Fraunhofer Instituts sowie der Open Hybrid Lab Factory zusammen um von den beiden MBA Alumni Jannis Sutor und Pascal Bock in die
Grundlagen des Design Thinking eingeführt zu werden.

Jannis und Pascal beschäftigen sich im Rahmen ihrer Tätigkeit im Volkswagen Ideation Hub hauptberuflich mit diesem Framework, welches neue Produkte, Dienstleistungen, Geschäftsmodelle oder Prozesse hervorbringt und absolvierten an der HPI School of Design Thinking am Hasso Plattner Institut in Potsdam eine umfangreiche
Ausbildung. Unser Alumni Pascal hatte im Rahmen seines MBA Studiengangs ersteErfahrungen mit dem Thema gemacht und wollte sich daraufhin intensiver mit Design Thinking beschäftigen.

Nach einer kurzen Vorstellungsrunde der Coaches und Teilnehmer untereinander sowie einem Warm-Up, bei dem sich die Teilnehmer untereinander Fragen stellten wie „Welche 3 Dinge würdest Du mit auf den Mond nehmen?“ oder „Wer war der  Held Deiner Kindheit“ ging es auch schon los. Schnell wurde deutlich, dass sich die umfangreiche Ausbildung und Erfahrungen der beiden Workshopleiter gelohnt hatte. Sie vermochten es, wichtige Prinzipien, Denk- und Handlungsweisen, wie sie das Design Thinking erfordert, prägnant aber effektiv zu vermitteln. Einer kurzen Einführung der historischen Entwicklung des Frameworks sowie einiger Erfolgsbeispiele des Design Thinking wie die Apple Maus folgte die Übersicht über die vom HPI angewandten sechs Phasen, inklusive einer Erläuterung der Differenzierung zwischen jenen Phasen, welche sich mit der Problemstellung befassen sowie denjenigen, die auf Lösungsfindung ausgerichtet sind. Auch erklärten Jannis und Pascal, welche Phasen konvergent und welche divergent anzugehen seien, sodass die Teilnehmer gut vorbereitet in die „Challenge“ gingen. Das Design Thinking ist insgesamt ein nutzerzentriertes Framework, wobei die Teilnehmer an diesem Fast-Forward Durchlauf im Laufe des Tages öfters von den Coaches daran als Maxime erinnert wurden – aus eigenen Ansätzen sind die Teilnehmer so im Prozessdurchlauf selbstständig und zielorientiert forangeschritten. Dabei sei abschließend erwähnt, dass Design Thinking kein Allheilmittel für jedwede Art von Fragestellung ist, wie Jannis und Pascal auch bereitwillig auch Nachfrage erläuterten.

Quelle: HPI School of Design Thinking

Das Thema des Tages war „Gestalte das Einkaufserlebnis neu“. Nachdem die Teilnehmer einzeln auf Post-Ist ihre Gedanken zu dieser Aufgabenstellung festhielten, wurden die entsprechenden Post Its auf einem Whiteboard gesammelt und nach Kategorien geclustert. Bereits zu diesem frühen Zeitpunkt wurden die unterschiedlichen
Perspektiven anhand ihrer niedergeschriebenen Assoziationen deutlich.

Im Anschluss daran wurde ein Interview Leitfaden ausgearbeitet, auf dessen Grundlage die Workshopteilnehmer möglichst viele Leute befragen sollten. Zu diesem Zwecke wurde in Ergänzung persönlicher Interviews vor Ort auch auf Hilfsmittel wie Telefon, Facebook sowie WhatsApp zurückgegriffen. Die erfassten Daten wurden wiederum
auf einem Whiteboard zusammengetragen, wo sie für alle Beteiligen gut sichtbar waren. Fragen zu Lieblingsgeschäften, bevorzugte Uhrzeiten zum Einkaufen, Budgets, Fokus auf Preis/Qualität/Nachhaltigkeit führten zu vielfältigen Ergebnissen.

Im Rahmen der dritten Phase „Sichtweise definieren“ erstellten die Anwesenden aus dem gesammelten Daten eine Persona, welche als Beispielnutzer der zu lösenden Challenge agieren würde. Diese wurde Pauline genannt – eine knapp 30 Jahre alte Frau, die unter Lebensmittelintoleranzen leidet und sich zusätzliche Labels auf
Produkten wie „Frei von Histamin“ wünscht. Folgend auf einen Durchgang der Anwendung verschiedener Kreativitätstechniken war bereits das nächste Whiteboard gut gefüllt mit potenziellen Lösungsansätzen zu Paulines Problem. Daraufhin wurde mittels Multivoting ein Ansatz gewählt, welcher weiterverfolgt werden
sollte. Die Wahl fiel auf eine Schablone, welche mehrere
Lebensmittelintoleranzen sowie Ernährungsgewohnheiten beinhaltete und die durch Vergleich mit entsprechenden Produkten, die ebenfalls durch dieses Label gekennzeichnet wurden, aufzeigen sollte ob das jeweilige Lebensmittel verträglich ist oder nicht.

In mehreren Gruppen aufgeteilt konstruierten die Workshopteilnehmer anschließend verschiedene Prototypen. Im Rahmen der sechsten Phase des Design Thinking Prozesses, dem Testen, wurde schließlich MBA Programmmanager Samir Roshandel
mit einbezogen, der in die Rolle der Pauline schlüpfte und die verschiedenen Prototypen einem Praxistest unterzog. Dies war der Abschluss des Design Thinking Prozesses sowie auch des Workshops. Die Zeit von 9 bis 17 Uhr war aufgrund der vielfältigen Tasks und Schritte wie im Fluge vergangen!

Wir vom MBA Studiengang Entrepreneurship and Innovation Management freuen uns, diesen tollen Workshop gemeinsam mit Jannis Sutor und Pascal Bock veranstaltet haben zu können und hoffen auf eine baldige Wiederholung!